Die Asperner Terrassen
Nach ihrer Anlage im Jahr 2010 sind die terrassenförmig angelegten Geländemodellierungen einerseits zu einem wichtigen Naherholungsgebiet für die Bewohner*innen der Seestadt und der angrenzenden Siedlungen geworden, andererseits bieten sie mit (Halb-)Trockenrasen, Gebüschgruppen und Einzelbäumen einen strukturreichen, vielfältigen Lebensraum für zahlreiche (zum Teil seltene und geschützte) Tier- und Pflanzenarten. Diesen gilt es durch eine entsprechende Bewirtschaftung und Pflege zu erhalten.
Es braucht die nötige Pflege
Um die mageren und somit artenreichen Wiesenflächen als Lebensräume für bestimmte Vogel-, Insekten- und Kleinsäugerarten zu erhalten, muss der Aufwuchs regelmäßig gemäht werden. Bis dato erfolgte dies durch eine 2-malige Mahd pro Jahr (Frühsommer, Herbst) inklusive Abtransport des Mähgutes. Letzteres ist wichtig, um die Nährstoffarmut der Böden zu erhalten und das Aufkommen schnellwüchsiger „Allerweltsarten“ zu verhindern.
In der Seestadt wirds tierisch
Im Jahr 2025 ist auf den Asperner Terrassen erstmals eine Beweidung mittels Schafen und Ziegen vorgesehen. Koordiniert wird das Vorhaben durch das Umweltmanagement, die Durchführung erfolgt über den Verein HIRTENKULTUR, der sich dem Erhalt und der Förderung des Hirtenwesens sowie der umweltfreundlichen Landschaftspflege mit Weidetieren verschrieben hat. Hirte und Vereinsmitglied Jörg Steger unterhält eine Beweidungsbetrieb mit rund 75 Schafen sowie ein paar Ziegen. Insgesamt etwa 30 Schafe und Ziegen sollen im Frühsommer 2025 für ungefähr drei Wochen auf den Asperner Terrassen eingesetzt werden.
Der Vorteil in einer Beweidung der Flächen gegenüber einer Mahd liegt darin, dass diese deutlich schonender für die hier lebenden Insekten ist und der Aufwuchs nicht händisch entfernt und entsorgt werden muss. Weiters entfällt die mühsame Mahd an den steilen Böschungen, die bis dato händisch durchgeführt werden musste.
Die Beweidung fördert die strukturelle Vielfalt der Flächen, besonders schmackhafte Pflanzen werden bevorzugt gefressen was zu einer unterschiedlichen Vegetationshöhe führt. Durch den Viehtritt entstehen Lücken in der Grasnarbe, dort können sich neue Pflanzenarten ansiedeln und Tierarten, die Offenflächen benötigen – wie. z.B. Wildbienen –, einen Lebensraum finden. In Summe ensteht durch die Beweidung eine Strukturvielfalt, die zahlreichen Tier- und Pflanzenarten neue Lebensräume und Nahrungsquellen bietet.
Zusammenfassend führt die Beweidung zu einer Erhöhung der Biodiversität (v.a. bei Insekten), zu einer Reduzierung des Maschineneinsatzes und die kostenpflichtige Entsorgung des Schnittgutes wird vermieden.
- Bei Überweidung kann Verbiss dazu führen, dass die Grasnarbe geschädigt wird.
 - Zuviele Tiere pro Hektar oder eine zu lange Verweildauer der Herde können der Fläche schaden.
 
- Eine Behirtung ist tagsüber nahezu durchgehend vorgesehen.
 - Durch die Behirtung wird sichergestellt, dass die Tiere optimal betreut sind und geschützt werden (Wasserversorgung, etc.), die Anrainer*innen haben einen Ansprechpartner vor Ort, Fragen können auf direktem Weg beantwortet werden.