Unternehmen Kultur
Als neues regionales Zentrum rückt die Seestadt auch zunehmend in den Fokus von Kulturentrepreneuren, die hier das Publikum erobern.

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Bunter Kultur- und Publikumsmix
Ganz ähnlich sieht das auch Vanessa Payer-Kumar, die seit sechs Jahren mit dem Theater7 die Seestadt bespielt: Das Stationentheater „Lebensbögen“ zeichnete im Sommer die Biografien der Namensgeberinnen der Straßen in der Seestadt nach und ließ Frauen wie Jane Jacobs, Wangari Maathai oder Doris Lessing lebendig werden. Wie gut diese Produktionen aufgenommen werden, zeigt auch der Publikumsmix: „Rund die Hälfte unserer Besucherinnen und Besucher kam aus der Donaustadt – ein sehr heterogenes Publikum – genauso bunt‘ wie dieser Stadtteil selber“, so Payer-Kumar. „Die Seestädterinnen und Seestädter lieben ein Theater, das formal, inhaltlich und emotional sehr nahe an ihnen dran ist, gleichzeitig aber auch einen hohen künstlerischen Wert darstellt und sie fordert.“
Es herrsche eine große Bereitschaft zur Kooperation, man könne Projekte sparten- und institutionsübergreifend sehr gut umsetzen, so Payer-Kumar weiter. Der Erfolg der Kulturevents in der Seestadt spricht sehr für die Offenheit und das Interesse des Publikums, denn „in Zeiten wie diesen eine neue Venue zu etablieren, ist kein einfaches Unterfangen“, wie auch Gratzer sagt. Nicht zuletzt durch die Kooperation mit der VHS, die engagierte Unterstützung durch Wien 3420, die Stadt Wien und den langjährigen Hauptsponsor des Rabenhofs, die Raiffeisen Landesbank, sei dies erfolgreich geglückt und soll auch in Zukunft weitergehen. Stermann & Grissemann und Andreas Vitaseks „Der Herr Karl“ folgen im Dezember 2022 beziehungsweise Jänner 2023, auch Ernst Molden wird mit seinem Frauenorchester in der Seestadt gastieren. Und das Theater7 möchte im kommenden Jahr in der Kulturgarage ein „geschichtliches Stück“ umsetzen, verrät Payer-Kumar.