Die Vernetzerin
Seit zwei Jahren sorgt Claudia Glawischnig-Hejtmanek im Team des Stadtteilmanagements in der Seestadt für regelmäßigen Business-Austausch und vernetzt so Menschen, Ideen und Unternehmen.

Sie sprüht vor Energie und Ideen, wie man Leute zusammenbringen kann: Claudia Glawischnig-Hejtmanek ist beim Stadtteilmanagement in Aspern Seestadt für die Unternehmensvernetzung zuständig: „Das Zusammenbringen – nämlich der Nachbarschaft und aller Informationen, Kooperationen und Initiativen, die es für ein gutes Zusammenleben im jungen Stadtteil braucht – ist ganz grundsätzlich der Job des Stadtteilmanagements.“ Ein siebenköpfiges Team ist seit 2014 im Auftrag der Seestädter Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 und der Stadt Wien – Technische Stadterneuerung (MA 25) tätig und wird von der Caritas Stadtteilarbeit, der Plansinn Planung und Kommunikation GmbH und ABZ*AUSTRIA gestellt. Glawischnig-Hejtmanek hat das Thema Stadtteilmanagement schon länger begleitet. Als sie noch in der Steiermark lebte, vernetzte sie Wirtschaftsvereine. Später kamen Regionalentwicklungsprojekte und Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Vernetzung, Strategieentwicklung und Vereinbarkeitskonzepte hinzu.
Als sie vor zwei Jahren begann, für ABZ*AUSTRIA im Stadtteilmanagegent zu arbeiten, gab es in der Seestadt schon einen regen Austausch in der Business-Community. Allerdings ist die Zahl und Vielfalt der Betriebe inzwischen ordentlich gewachsen – vom großen Industrieunternehmen über Gastronomie, Handel und Dienstleistung, EPU der Kreativwirtschaft bis zum Sportstudio. Also braucht es unterschiedliche Formate zur Vernetzung und Kooperation. Bewährt haben sich die Business-Breakfasts in wechselnden Locations, möglichst mit Mehrwert. Beim vorigen Frühstück ging es zum Beispiel um den digitalen Stadtteilplan der Seestadt, wie die Unternehmen vor Ort sich darin präsentieren und ihn für ihre eigene Bewerbung nutzen können. Entstanden sei dieser aus einer Initiative von Philipp Naderer-Puiu, Seestädter, hervorragender Programmierer, Fotograf und in einer Baugruppe mit Coworking Space aktiv, erzählt Glawischnig-Hejtmanek. Heute arbeitet die Seestädter Entwicklungsgesellschaft damit und baut das Tool laufend aus – als Informationsplattform für die Bewohner – aber nicht zuletzt auch, um den Wirtschaftsstandort vor den Vorhang zu holen.
Zusammenkommen fürs Win-Win
Für die Sockelzone sollen vor allem Aktionen für mehr gemeinsame Power der Geschäfte und Lokale angestoßen werden – von der Oster-Rätselrallye bis zum „lebenden Adventkalender“ mit Backen für Kinder, „Punsch & Musik“ bis zur Meditation. „Umgesetzt werden solche Aktionen mit viel Einsatz und Herzblut vom jungen lokalen Wirtschaftsverein ,Gutes aus der Seestadt‘, der mit seinem Obmann, dem Seestädter Rechtsanwalt Paul Nagler, trotz oder gerade wegen der Coronakrise in den beiden vergangenen Jahren extrem engagiert war“, so Glawischnig-Hejtmanek. Das Stadtteilmanagement unterstütze strategisch und organisatorisch, die Seestädter Entwicklungsgesellschaft und die Einkaufsstraßengesellschaft, die hinter der Marke aspern shopping und der „gemanagten Einkaufsstraße“ stehen, auch finanziell.
Auch beim Essen kommen die Leut' zam und die Ideen dann spontan. Kein Wunder also, dass bei einer Tour unter dem Motto „So is(s)t die Seestadt“ der Kasnudl-Produzent Andreas Schrittesser und der Chef des Seestädter „Habibi & Hawara“-Restaurants kürzlich die Idee zu gemeinsamen Produkten hatten. Als erstes wird es demnächst ihre österreichisch-orientalische Kasnudl-Fusion in einer Limited Edition zu kaufen geben. Und beim Business-Breakfast dachten sich Monika Lauscher, umtriebige Netzwerkerin im Coworking Space Lake1st und der Betreiber des lokalen Taekwondo-Studios eine ungewöhnliche Kooperation aus. Dieser nutzt die Lounge des Lake1st als Auslage mitten im Business-Quartier, um seine Selbstverteidigungskurse mit einem Demo-Training zu bewerben. Die Aufmerksamkeit für die neuen Räume in der Seestadt ist ein erwünschter Nebeneffekt.
Rahmenbedingungen ausbalancieren
Ein Thema, das Glawischnig-Hejtmanek besonders am Herzen liegt, ist die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben, die besonders für EPU oft sehr schwierig ist. Aktuell setzt sie sich auch dafür ein, dass Unternehmer*innen und Arbeitnehmer*innen, die im Lake1st coworken, stundenweise eine Möglichkeit der Kinderbetreuung bekommen. „Ich bin immer am Abtasten und Recherchieren, welcher Bedarf besteht und welche Rahmenbedingungen es braucht. Es geht darum, Unternehmen Möglichkeitsräume zur Verfügung zu stellen, wohin sie denken könnten.“ Die Bereitschaft Ideen aufzugreifen sei in der Seestadt besonders groß.