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ex.alp: Gehirnsynapsen als Vorbilder für die Stadtplanung
Für den Architekten Wolf D. Prix ist die Technologie völlig sekundär. Statt smart cities wünscht er sich smarte Entscheidungsträger und statt intelligen...
Für den Architekten Wolf D. Prix ist die Technologie völlig sekundär. Statt smart cities wünscht er sich smarte Entscheidungsträger und statt intelligenter Architekturen, intelligente Architekten.
Entscheidend seien viel eher die soft facts – wie „Energielinien“ von Wind und Sonne. Wie die Nervenbahnen im Gehirn sollten Städte viel eher nach diesen Linien gebaut werden, zur Ausnutzung des Energie Optimums. Mit dem Gehirnforscher Wolf Singer sucht er nach Parallelitäten zwischen Gehirn und Stadtplanung: Welche Systeme könnten die Stadtplanung bereichern? Sind die Funktionsweisen vom Gehirn mit jenen von Städten vergleichbar? Am Beispiel von Sao Paulo wurde gezeigt wie sich das Wachstum von Synapsen mit städtischen Problemzonen überlagern lässt. In einem japanischen Labor wurde mittels Pilzwachstums eine Parallelität zum U-Bahnnetz hergestellt.
All das hat zu Überlegungen geführt, wie Städte durch die Nutzung von Wind, Sonne und Geothermik energieautark werden können. „In der konventionellen Stadtplanung müssen wir total umdenken, nicht die Baufluchtlinie oder der Geschmacksterror des jeweiligen Bürgermeisters sind ausschlaggebend, sondern die Energielinien“, so der Architekt. Das würde allerdings auch bedeuten, dass wir in ästhetischer Hinsicht total umdenken müssen, denn die Städte würden ganz anders aussehen, nicht mehr so gemütlich und romantisch.
„Und dafür brauchen wir Entscheidungsträger, die ein Bild von der Zukunft haben, auch von der gesellschaftlichen Zukunft, die Stadtplanung hat einen großen gesellschaftlichen Auftrag“, so Prix.