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stadt.schreiben

Veröffentlicht am 27.04.2012

leben | Nachbarschaft

stadt.schreiben: Angezählt



Als ich in der Zeitung lese, dass die Fertigstellung eines viel diskutierten Bauprojekts am Rande der Stadt nicht, wie vorschnell verlautbart wurde, fün...
Als ich in der Zeitung lese, dass die Fertigstellung eines viel diskutierten Bauprojekts am Rande der Stadt nicht, wie vorschnell verlautbart wurde, fünfzehn, sondern fünfundzwanzig Jahre in Anspruch nehmen werde, denke ich zum ersten Mal ernsthaft ans Sterben. (Textbeitrag: Hanno Millesi) Die feierliche Einweihung dieses Bauwerks werde ich möglicherweise nicht mehr erleben. Nicht, dass mich ausgerechnet diese Anlage sonderlich interessiert hätte, es kommt mir lediglich komisch vor, dabei zu sein, wenn ein Projekt auf den Weg gebracht wird, bei dessen Fertigstellung ich nicht mehr am Leben sein werde. Das ist, als ob ein riesiges Zählwerk seine Tätigkeit aufnimmt und rückwärts herunterrechnet, wann mein letztes Stündlein schlägt. Im Grunde wird es mit Baubeginn eingeläutet und in spätestens fünfundzwanzig Jahren dürfte nichts mehr davon zu hören sein. Der Sensenmann kündigt sich an. Es gibt da zwar eine recht lange Liste von zuvor getroffenen Verabredungen, ein oder zwei Abschiedsgeschenke, die er später … viel später hier in der Nähe benötigen wird, lässt er aber schon mal da. Soll ich der Baustelle in den nächsten Jahren gelegentlich einen Besuch abstatten und nachsehen, wie viel Zeit mir noch bleibt? Am besten jeweils an meinem Geburtstag. Oder werde ich hin und wieder einem Zeitungsartikel entnehmen, wann ich die letzte Reise antrete? Zum Glück zählt das Baugewerbe zu jenen Branchen, in denen Termine in den seltensten Fällen eingehalten werden. Es könnte doch sein, dass sich der Baubeginn bis auf weiteres verzögert. Vielleicht fehlt die eine oder andere Bewilligung, weil noch nicht ausreichend Schmiergeld geflossen ist. Zumindest der Countdown hätte in diesem Fall nicht eingesetzt. Wie bei einer Krankheit, die zwar als unheilbar gilt, bislang jedoch nicht ausgebrochen ist. Es besteht dann zumindest die Chance, durch die engen Maschen einer durchschnittlichen Lebenserwartung, der Medizin und der statistischen Wahrscheinlichkeit zu schlüpfen. Ob ich persönlich für eine Verschiebung des Baubeginns sorgen kann? Vielleicht indem ich eine Serie von Attentaten ankündige, oder eine Protestbewegung ins Leben rufe, die das Aussterben einer seltenen Schmetterlingsart mit diesem Projekt in Verbindung bringt. Wer will für so etwas schon verantwortlich sein?

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