Sinfonie der Nacht
Es ist 20 nach 10 und ein kalter Wind bläst durchs Gelände. Die Nacht ist voller Geräusche. Die Fahne knattert im Wind und metalli...
Es ist 20 nach 10 und ein kalter Wind bläst durchs Gelände. Die Nacht ist voller Geräusche. Die Fahne knattert im Wind und metalli...
Sinfonie der Nacht
Es ist 20 nach 10 und ein kalter Wind bläst durchs Gelände. Die Nacht ist voller Geräusche. Die Fahne knattert im Wind und metallisch klingelt der Fahnenmast. Das Flederhaus rauscht ähnlich und doch leiser wie die große Tanne, die im Garten meiner Kindheit gewesen ist. Es ist so als ob das Holz des Hauses immer noch Lärchenwald sein möchte. An der Litfaßsäule hat der Wind die Ränder eines Plakates gelöst, die jetzt den Rhytmus des Papiers schlagen. Starke Böen tragen immer wieder eine Red Bull Dose über die Betonfläche des Flugfeldes, blecherne Akzente in der Kontinuität des rauschenden Hintergrundes. Der Chinaschilf wispert vor meinem Haus, ein feines und leichtes Geräusch. Lebendig klingen die schwarzen Plastikmüllsäcke, wie Tiere, die mal da und mal dort hin rennen und deren einziger Sinn es ist, ständig die Richtung zu wechseln um niemals irgendwo anzukommen.
Die Terrasse ist fertig. Am Freitag habe ich das letzte Brett angenagelt. In der Mitte ist sie blau angemalt. Ich stell mir vor, dass dieser blaue Fluss hinein in die Landschaft fließt und mich mit allem verbindet.
Vor 2 Stunden bin ich nach einem Wochenende im Burgenland wieder hier angekommen, ein kalter Ritt durch die Nacht auf meiner alten BMW. Auch eine Art Sinfonie.
Ich wünsche euch einen guten Wochenstart und verabschiede mich bis zu meinem nächsten Eintrag.
(Textbeitrag: Florian Kloidt)
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Die Einträge geben die subjektive Erfahrung und Meinung des Erzählers wieder und entstehen im Rahmen eines PROGREENcity Forschungsprojektes in aspern Seestadt.