Interaktive Karte
Ein Vater turnt mit Tochter auf einer Wiese im Park im Pionierquartier
© Luiza Puiu

Stadtstruktur und öffentlicher Raum

Der öffentliche Raum ist der Ausgangspunkt aller Planungen. Mit der Beauftragung der „Partitur des öffentlichen Raums“ von Gehl Architects ging die Wien 3420 neue Wege in der Stadtentwicklung. Bewusst skaliert die Seestadt die Räume nach Nutzungen – von großzügigen, urbanen Plätzen über breite, barrierefreie Gehsteige, die als shared spaces gedacht sind, bis hin zu den intimeren, semi-privaten Innenhöfen. Ein besonderer Ort: der asperner See im Herzen des Stadtteils.

Strategisches Ziel

Der öffentliche Raum ist hochwertig, klimaresilient und interagiert mit privaten Räumen.

Subziel

Der öffentliche Raum in aspern Seestadt ist inklusiv und qualitätsvoll gestaltet; die Menschen halten sich gerne im öffentlichen Raum auf.

KPI: Subjektive Wahrnehmung der Qualität des öffentlichen Raums

Subziel

Die Gestaltung des öffentlichen Raums reduziert Hitzeinseln.

KPI: Versiegelungsgrad im öffentlichen Gut

KPI: Beschattung auf allen relevanten Wegerelationen im öffentlichen Raum

KPI: Überschirmungsgrad durch ausgewachsene Bäume im öffentlichen Gut

#KPIVersiegelungsgrad

Von der Architektur zur Nutzung

Hohe Ansprüche im Sinne der Aufenthaltsqualität und Lebendigkeit verfolgte die Seestadt von Anfang an. Als Instrumente dafür definierte sie – analog zur Architektur – Kleinteiligkeit, außerdem vielfältige Erdgeschoßnutzungen, kurze Wege dank guter Nahversorgung sowie einen hohen Grad an Aneignungsfähigkeit, Nutzungsflexibilität und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Straßen, Plätze und Parks.

Unterwegs – also von Etappe zu Etappe – setzt man auf Reflexion, um die Zielerreichung zu prüfen und Erkenntnisse zu gewinnen. Das drückt sich beispielsweise in der Reduktion von Straßenbreiten und kleinteiligeren Platzgestaltungen aus.

Erfreulicher Sukkus des „Deep Dives“ (mehr zum EVA-Prozess): Die Seestadt wird keinesfalls mehr ein Misserfolg – aber die nächste Etappe entscheidet darüber, wie herausragend sie am Ende sein wird.

  • Aufenthaltsqualität
  • Lebendigkeit
Beete, Bäume und eine offene Überdachung mit Wegen vor der Skyline der Seestadt
© Daniel Hawelka
Mann liegt auf einer Wiese und hält ein Mädchen auf seinen Händen
© Luiza Puiu

Aufenthaltsqualität wird spürbar

Durchdachte Planung sorgt für hohe Aufenthaltsqualität und schafft Räume der Lebendigkeit.

Zwei moderne Wohngebäude mit Balkonen und Begrünung, davor Parkanlage mit Spaziergängern und Bäumen.
© Daniel Hawelka
...
Diese Inhalte werden aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellung nicht geladen. Um sie anzeigen zu können, benötigen wir Ihre Zustimmung.
# Neue Standards für Wien

Die hier entwickelten Standards haben laut Expert*innenmeinung eine neue Qualität der Stadtentwicklung geprägt und Wien bereichert: Vom Sicherheitsgefühl und der Gleichberechtigung, die alle Nutzer*innen des öffentlichen Raums genießen sollen, über die kurzen Wege bis zur Schaffung eines Zentrums mit ausgeprägter Identität. 

Da die Pflicht erfolgreich absolviert ist, gaben die Befragten der Seestadt für die Kür einen Wunschkatalog mit auf den Weg. Wie auch in anderen Handlungsfeldern, ist hier der Mix als goldener Weg beschrieben. Vorschläge, wie man diesen Mix ermöglicht, reichten von der bekannten nutzungsoffenen Planung über Modelle zur Querfinanzierung gewünschter Nutzungen bis zu einem übergreifenden städtebaulichen Qualitätskatalog und außergewöhnlichen Landmarks. Als Experimentierflächen könnten Zwischennutzungen auf unbebauten Flächen fungieren. Jedenfalls sei bei Kuratierungen auf die Vermeidung von Überorchestrierung zu achten.

Dass die neuen Quartiere angesichts der massiven klimatischen Veränderungen deutlich weniger darauf abzielen dürfen, möglichst großzügige, nutzungsoffene Räume zu schaffen, als auf klimaresiliente, auch in der heißen Stadt angenehm zu nutzende Freiräume, ist offensichtlich. Diese Notwendigkeit hat die Wien 3420 schon vor Längerem erkannt und in die Vorbereitungen und Wettbewerbe der letzten Jahre eingewoben. Heute wird an öffentlichen Räumen im Norden gearbeitet, die wieder beispielgebend (für Österreich) sind

Anna Dezlhofer, Präsidentin ÖGLA (Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsarchitektur)

KPI: Versiegelungsgrad im öffentlichen Gut

Versiegelungsgrad im öffentlichen Gut

Bewertungsmethodik:
Als öffentliches Gut (nicht zu verwechseln mit dem „öffentlicher Raum“) werden ausschließlich Straßen, Wege und Plätze bezeichnet. Teilversiegelte Flächen werden anteilig gewertet.

 

Zielwert:

≤ 75% (Achtung: In die Bewertung für diesen KPI fließen keine Parkflächen ein)
 

Messwert:

78%

 

Geziele Grünflächen, hier am Beispiel der Maria-Tusch-Straße 13, zeichnen die Seestadt aus.

KPI: Überschirmungsgrad durch ausgewachsene Bäume im öffentlichen Gut

Überschirmungsgrad durch ausgewachsene Bäume im öffentlichen Gut

Bewertungsmethodik:

Anhand einer GIS-Analyse wird die durch Bäume überschirmte Fläche –  basierend auf Annahme des Kronendurchmessers im Standalter von 40 Jahren lt. Straßenbaumkatalog der MA 42 – projiziert.
 

Zielwert:

≥ 25% des öffentlichen Guts (Straßenräume, Wege, Plätze)
 

Messwert:

20,2% (2024)

 

Folgende Karte zeigt den aktuellen Baumbestand auf Straßen, Wegen und Plätzen. Bäume in Parks und auf Baufeldern werden nicht angezeigt.  (Stand: 2024)

Karte ansehen

Diese Bäume wurden 2024 im Alter von ca. 20 Jahren gepflanzt.

# Weitere Handlungsfelder

Identität & Sichtbarkeit

Ein Stadtteil mit Haltung. Wie die Seestadt sich positioniert und ihre Entwicklung kommuniziert.

Lebensqualität & Soziales

Gemeinschaft stärkt das Wir-Gefühl. Hier geht es um soziale Strukturen und das tägliche Miteinander.

Zurück zur Übersicht

Hier geht es zurück zur Übersichtsseite vom EVA-Report.