
Stadtstruktur und öffentlicher Raum
Der öffentliche Raum ist der Ausgangspunkt aller Planungen. Mit der Beauftragung der „Partitur des öffentlichen Raums“ von Gehl Architects ging die Wien 3420 neue Wege in der Stadtentwicklung. Bewusst skaliert die Seestadt die Räume nach Nutzungen – von großzügigen, urbanen Plätzen über breite, barrierefreie Gehsteige, die als shared spaces gedacht sind, bis hin zu den intimeren, semi-privaten Innenhöfen. Ein besonderer Ort: der asperner See im Herzen des Stadtteils.
Strategisches Ziel
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Der öffentliche Raum ist hochwertig, klimaresilient und interagiert mit privaten Räumen. |
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Subziel
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Der öffentliche Raum in aspern Seestadt ist inklusiv und qualitätsvoll gestaltet; die Menschen halten sich gerne im öffentlichen Raum auf.KPI: Subjektive Wahrnehmung der Qualität des öffentlichen Raums |
Subziel
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Die Gestaltung des öffentlichen Raums reduziert Hitzeinseln.KPI: Versiegelungsgrad im öffentlichen Gut KPI: Beschattung auf allen relevanten Wegerelationen im öffentlichen Raum KPI: Überschirmungsgrad durch ausgewachsene Bäume im öffentlichen Gut |
Von der Architektur zur Nutzung
Hohe Ansprüche im Sinne der Aufenthaltsqualität und Lebendigkeit verfolgte die Seestadt von Anfang an. Als Instrumente dafür definierte sie – analog zur Architektur – Kleinteiligkeit, außerdem vielfältige Erdgeschoßnutzungen, kurze Wege dank guter Nahversorgung sowie einen hohen Grad an Aneignungsfähigkeit, Nutzungsflexibilität und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Straßen, Plätze und Parks.
Unterwegs – also von Etappe zu Etappe – setzt man auf Reflexion, um die Zielerreichung zu prüfen und Erkenntnisse zu gewinnen. Das drückt sich beispielsweise in der Reduktion von Straßenbreiten und kleinteiligeren Platzgestaltungen aus.
Erfreulicher Sukkus des „Deep Dives“ (mehr zum EVA-Prozess): Die Seestadt wird keinesfalls mehr ein Misserfolg – aber die nächste Etappe entscheidet darüber, wie herausragend sie am Ende sein wird.
- Aufenthaltsqualität
- Lebendigkeit


Aufenthaltsqualität wird spürbar
Durchdachte Planung sorgt für hohe Aufenthaltsqualität und schafft Räume der Lebendigkeit.


Die hier entwickelten Standards haben laut Expert*innenmeinung eine neue Qualität der Stadtentwicklung geprägt und Wien bereichert: Vom Sicherheitsgefühl und der Gleichberechtigung, die alle Nutzer*innen des öffentlichen Raums genießen sollen, über die kurzen Wege bis zur Schaffung eines Zentrums mit ausgeprägter Identität.
Da die Pflicht erfolgreich absolviert ist, gaben die Befragten der Seestadt für die Kür einen Wunschkatalog mit auf den Weg. Wie auch in anderen Handlungsfeldern, ist hier der Mix als goldener Weg beschrieben. Vorschläge, wie man diesen Mix ermöglicht, reichten von der bekannten nutzungsoffenen Planung über Modelle zur Querfinanzierung gewünschter Nutzungen bis zu einem übergreifenden städtebaulichen Qualitätskatalog und außergewöhnlichen Landmarks. Als Experimentierflächen könnten Zwischennutzungen auf unbebauten Flächen fungieren. Jedenfalls sei bei Kuratierungen auf die Vermeidung von Überorchestrierung zu achten.
Dass die neuen Quartiere angesichts der massiven klimatischen Veränderungen deutlich weniger darauf abzielen dürfen, möglichst großzügige, nutzungsoffene Räume zu schaffen, als auf klimaresiliente, auch in der heißen Stadt angenehm zu nutzende Freiräume, ist offensichtlich. Diese Notwendigkeit hat die Wien 3420 schon vor Längerem erkannt und in die Vorbereitungen und Wettbewerbe der letzten Jahre eingewoben. Heute wird an öffentlichen Räumen im Norden gearbeitet, die wieder beispielgebend (für Österreich) sind
Anna Dezlhofer, Präsidentin ÖGLA (Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsarchitektur)
Versiegelungsgrad im öffentlichen Gut
Zielwert:
Messwert:
78%
Überschirmungsgrad durch ausgewachsene Bäume im öffentlichen Gut
Bewertungsmethodik:
Zielwert:
Messwert:
20,2% (2024)
Folgende Karte zeigt den aktuellen Baumbestand auf Straßen, Wegen und Plätzen. Bäume in Parks und auf Baufeldern werden nicht angezeigt. (Stand: 2024)
Diese Bäume wurden 2024 im Alter von ca. 20 Jahren gepflanzt.
# Weitere Handlungsfelder
Identität & Sichtbarkeit
Ein Stadtteil mit Haltung. Wie die Seestadt sich positioniert und ihre Entwicklung kommuniziert.
Lebensqualität & Soziales
Gemeinschaft stärkt das Wir-Gefühl. Hier geht es um soziale Strukturen und das tägliche Miteinander.