Interaktive Karte

Autor*in

hannahschifko

Veröffentlicht am 19.08.2012

Stadtentwicklung | Innovation | Urban Lab | Kinder

ex.alp: Die Jugend braucht Freiräume



Sabine Liebentritt ist Geschäftsführerin des Bundesweiten Netzwerks offener Jugendarbeit (Boja). Auf der sonnigen Terasse des Kongresszentrums sprachen...
ex.alp: Die Jugend braucht Freiräume
Sabine Liebentritt ist Geschäftsführerin des Bundesweiten Netzwerks offener Jugendarbeit (Boja). Auf der sonnigen Terasse des Kongresszentrums sprachen wir mit ihr über die junge Generation, Einkaufszentren und Skateboarder. Worauf sollte man nicht vergessen wenn man einen neuen Stadteil plant, indem Jugendliche leben sollen? Sabine Liebentritt: Wenn man weiß, dass in aspern Seestadt Jugendliche angesiedelt werden sollte man nicht auf Freiräume für diese vergessen. Die Wirtschaft, die dort natürlich auch vertreten sein wird, hat ja ganz andere Interessen und Prioritäten. Aber gerade jetzt wo wir immer von zu wenige Bewegung bei der Jugend sprechen, sollte man den Bewegungsspielraum für junge Leute mitbedenken und einplanen. Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass Jugendliche Skateboard fahren wollen, dass sie Sport machen möchten, nur der Raum wird ihnen oft nicht geboten. Wie wichtig ist Kommunikation in so einem Fall? Sehr wichtig. Es sollte eine Kultur des "Miteinanders" geschaffen werden. Wichtig ist auch, dass die verschiedenen Altersgruppen miteinander reden, und ihre Bedürfnisse und Wünsche artikultieren können. Damit Kompromisse und Lösungen geschaffen werden, die für alle Bewohner und Bewohnerinnen akzeptabel sind. Hätten Sie eine Idee wie man diesen respektvollen Umgang miteinander herstellen könnte? Indem man zeigt wie Jugendlichen im Jahr 2012 leben. Die jungen Leute sind nicht die Randalierer, Mobbingopfer oder die Übergewichtigen.  Es sollte ganz normal ein Bewusstsein geschaffen werden, dass Jugendliche eben einfach jünger sind. So wie ich auch einmal eine Jugendliche war. Man könnte z.B in aspern Seestadt beim Einzug Flatscreens aufstellen, bei denen Lebenswelten von Bewohnern vorgestellt werden. Da kann der 16 jährige Murat genauso vorkommen, wie die 82 jährige Elise. Bei Ihrem gestrigen Vortrag im Rahmen der Gesundheitsgespräche haben Sie Diskrepanzen der jungen Generation angesprochen. Einerseits wird viel von den jungen Menschen erwartet, andererseits werden sie nicht ernst genommen... Ja so ist es momentan. Gerade bei der Planung eines neuen Stadteils muss darauf geachtet werden, Transparenz zu schaffen. Damit sich die jungen Menschen orientieren können, damit sie wissen wo sie hingehen können, was es für Möglichkeiten gibt. Verbote sind dabei sehr schlecht, es ist wichtig Dinge für Jugendliche nachvollziebar zu machen. Erst wenn man etwas versteht, kann man die Situtation akzeptieren. Und bitte niemals von oben herab! Ich bemerke, dass Jugendliche eben sehr darunter leiden, dass man alles von ihnen verlangt, sie aber in ihrer Lebenswelt von Erwachsenen oder Entscheidungsträgern nicht ernst genommen werden. Wie kann man das ändern? Indem man ihnen Aufgaben gibt. In Wien gibt es das Projekt "Einfach mehrfach". Dieses beschäftigt sich mit Zwischennutzungskonzepten, d. h es werden leerstehende Gebäude zu Jugendzentren oder Skaterhallen umfunktioniert. Dort können die Jugendlichen mitgestalten, ihnen wird nichts aufgezwungen oder übergestülpt.  Für  aspern Seestadt könnte ich mir auch gut Fokusgruppen vorstellen, in denen Bedürfnisse diskutiert werden und auch reflektiert wird. Fehlt den Jugendlichen etwas in Wien? Fehlen tut immer irgend etwas. Egal ob auf dem Land, in Wien oder sonst wo. Ich denke wichtig ist es  Freiheit zu schaffen. Wobei das natürlich immer davon abhängt, was man unter Freiräumen versteht. Ein Jugendlicher in Alpbach vermisst vielleicht die ideellen Freiräume oder die Mobilität, wie sie in einer Stadt gegeben ist. Spannend ist es aber auch, dass Jugendliche aus der Stadt z. B das Fitnesscenter als einen Freiraum verstehen, oder sogar ein Einkaufszentrum. Es ist für uns vom Verein wichtig mit den jungen Leuten über ihre Lebenswelt  zu diskutieren. Ohne ihnen aber mit dem pädagogischen Zeigefinger zu kommen. Wir wollen einfach wissen was die Jugend beschäftigt und wie sie ihr Leben lebt.      

# Weitere Stories lesen

Takeda setzt mit dem „Labor der Zukunft“ ein starkes Zeichen im Life-Science-Standort Seestadt
unternehmen | Success Stories | Innovation

Takeda setzt mit dem „Labor der Zukunft“ ein starkes Zeichen im Life-Science-Standort Seestadt

Mit dem neuen „Labor der Zukunft“ des biopharmazeutischen Unternehmens Takeda wächst die Seestadt weiter zu einem zentralen Standort für Life Sciences in Wien. Ab 2026 werden hier bis zu 250 Wissenschaftler*innen an neuen Therapien forschen – in einem Gebäude, das CO₂-emissionsfrei, barrierefrei und nach hohen ökologischen Standards errichtet wird.

Nachhaltiges Bauen: ÖGNB-Dialog und Auszeichnungen in der Seestadt
© Alfred Arzt
Stadtentwicklung | Nachhaltigkeit

Nachhaltiges Bauen: ÖGNB-Dialog und Auszeichnungen in der Seestadt

Wie wird nachhaltiger Neubau zum Treiber für Klimaschutz und Innovation? Diese Frage stand im Zentrum einer Fach- und Auszeichnungsveranstaltung der ÖGNB in der Seestadt.

Aus der Vogelperspektive einen Teil des Stadtgebiets Seestadt sowie den See mit einer Einzeichnung wo die die Befahrung der Straße umgeleitet wird
© Wien 3420
Stadtentwicklung | Baustelleninfos

Umleitung Berta-Zahourek-Weg

Diese Woche werden die Bauarbeiten zur Herstellung vom Berta-Zahourek-Weg starten.

Gezeichnetes Bild mit einem Gebäude im Hintergrund, im Vordergrund ein Mann der sein E-Auto an eine Ladesäule ansteckt
© Claudia Kozak
Stadtentwicklung | Nachhaltigkeit

aspern klimafit 2.0 – Der Gebäudestandard für die Zukunft

aspern klimafit 2.0 setzt neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen. Mit sieben klar definierten Kriterien – von Energieeffizienz bis Zirkularität – zeigt die Seestadt, wie klimafitte Gebäude schon heute Realität werden.

Elinor-Ostrom-Park: Parkfläche mit Bäumen, im Hintergrund eine Frau mit Kinderwagen und eine Hausanlage
© Luiza Puiu
Stadtentwicklung | Nachhaltigkeit | öffentlicher Raum

Die Seestadt als Pionierin der Schwammstadt

Die Seestadt setzt auf das Schwammstadt-Prinzip: Entlang der Straßen und Wege im Norden des Stadtteils fangen unterirdische Speicher Regenwasser auf. Das reduziert bei Starkregen Überflutungen, versorgt Bäume mit Wasser und schafft so ein angenehmes Mikroklima – ein nachhaltiger Beitrag zu einem lebenswerten Stadtteil. Regengärten in den Parks sorgen zusätzlich dafür, dass kostbares Regenwasser versickert, statt im Kanal zu verschwinden.

In den Medien: Die Seestadt als internationales Vorbild klimafitter Stadtentwicklung
Stadtentwicklung | leben | unternehmen | wohnen

In den Medien: Die Seestadt als internationales Vorbild klimafitter Stadtentwicklung

Ob Kreislaufwirtschaft auf der Baustelle, CO₂-neutrale Energieversorgung oder leistbarer Wohnraum: Die Seestadt hat schon etliche erfolgreiche Strategien zur klimafitten Stadtentwicklung!

Quartier Seecarré nimmt Gestalt an
Stadtentwicklung | leben | unternehmen

Quartier Seecarré nimmt Gestalt an

Am Nordwest-Ufer des asperner Sees entsteht mit dem Seecarré ein neues, zukunftsweisendes Quartier in der Seestadt!

Lärmintensive Arbeiten auf D18/3
© Wien 3420
Stadtentwicklung | Baustelleninfos

Lärmintensive Arbeiten auf D18/3

Im Zuge der Bauarbeiten für die Errichtung der Zentralberufsschule werden ab den 10.06.2025 lärmintensive Arbeiten durchgeführt.

Ein neuer Treffpunkt am Wasser: Die Nachbarschafts-Terrasse am Pier lädt ein
© Luiza Puiu
leben | Stadtentwicklung | Nachbarschaft

Ein neuer Treffpunkt am Wasser: Die Nachbarschafts-Terrasse am Pier lädt ein

Mit Blick auf den See, Sonne im Gesicht und Nachbar*innen im Gespräch: Ab Juni wird die Nachbarschafts-Terrasse am Pier zum neuen Treffpunkt am Wasser – direkt beim U-Bahn-Ausgang Seepromenade.

Wer steckt hinter dem Stadtteilmanagement Seestadt aspern? Teil 2
Stadtentwicklung | leben | wohnen

Wer steckt hinter dem Stadtteilmanagement Seestadt aspern? Teil 2

In unserer Blogreihe geben wir Ihnen regelmäßig einen kleinen Einblick hinter die Kulissen: Wer sind die Menschen, die im Stadtteilmanagement mitgestalten und Projekte auf den Weg bringen? Dieses Mal stellen sich Sara und Karla vor. Lernen Sie die beiden ein bisschen besser kennen!