
Architektur & Wohnen
Die Architektur der Seestadt soll gestalterisch vielfältig und bautechnisch hochwertig sein. Seestadt-Häuser sind nutzungsoffen und vereinen Räume für unterschiedlichste Anforderungen unter ihrem Dach. Die Architektur geht auf die Umgebung ein und trägt so zu einem lebendigen öffentlichen Raum bei. Mehrheitlich leistbarer, qualitätsvoller Wohnraum für unterschiedliche Lebensformen ist ein zentrales Ziel.
Strategisches Ziel
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aspern Seestadt ist lebendig, urban und zeichnet sich durch hohe architektonische Qualität und Vielfalt im Stadtbild aus. |
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Subziel
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Eine professionelle Wettbewerbs- und Baukultur sichert ein qualitätsvolles Stadtbild.KPI: Anteil von Bauplätzen, die bei Verkauf über städtebauliche Leitbilder, ein standortbezogenes Quartiersprofil und/oder einen vertraglich überbundenen Qualitätenkatalog verfügen KPI: Anteil an Bauplätzen, deren Qualität durch Wettbewerbe (o. Ä.) gesichert ist auf Basis von Leitbildern, Quartiersprofilen, Qualitätenkatalogen KPI: Anteil der Projekte, die bis in die Umsetzung vom aspern Beirat auf Zielerreichung überprüft werden |
Subziel
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Nutzungsmischung und Nutzungsoffenheit sind Grundprinzipien der SeestadtstrukturKPI: Anteil der Nicht-Wohnnutzungen auf Baufeldern mit Wohnen KPI: Realisierte Sonderwohnformen |
Die Architektur der Seestadt soll gestalterisch vielfältig und bautechnisch hochwertig sein. Seestadt-Häuser sind nutzungsoffen und vereinen Räume für unterschiedlichste Anforderungen unter ihrem Dach. Ihr Anspruch ist, vielfältige und sich wandelnde Nutzungen über eine lange Lebensdauer zu gewährleisten. Die Architektur geht auf die Umgebung ein und trägt so zu einem lebendigen öffentlichen Raum bei. Mehrheitlich leistbarer, qualitätsvoller Wohnraum für unterschiedliche Lebensformen ist ein zentrales Ziel.
Zwei Drittel der Seestädter Wohnbauflächen werden einmal gefördert oder leistbar sein. Dieses Verhältnis gibt es bereits heute quer über die drei bisher realisierten Quartiere. Dabei wird der Architektur generell ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt, auch wenn teilweise mehr – als Beliebigkeit empfundene – Homogenität wahrgenommen wird, als von Architekt*innen und Städteplaner*innen gewünscht. Dem gegenüber steht der Befund, dass ihre Kleinteiligkeit sie vielseitig und interessant macht.
Die Projekte und Strukturen seien einfach gut gemacht, besagte der „Deep Dive“. Nicht zuletzt aufgrund der im Zuge des Qualitätsmanagements verbindlich gemachten Vorgaben wie Mindestraumhöhen, kommunizierende Sockelzonen, flexible und nutzungsoffene Architektur in vielen Bereichen oder die seit dem Quartier „Am Seebogen“ geltenden 20 oder mehr Prozent an Nicht-Wohnnutzung. Eine wichtige Rolle spielen hier auch die Quartiersgaragen.
- 20% Mindestanteil an gewerblicher Nutzung in Stadthäusern
- Mindestraumhöhen
- kommunizierende Sockelzonen
- flexible und nutzungsoffene Architektur
Die Seestäder*innen schätzen ihre Wohnungen. 85 Prozent sind damit zufrieden oder sehr zufrieden.
(Prozentzahlen sind gerundete Werte)
- Sehr zufrieden
- Eher zufrieden
- Teils, teils
- Eher nicht zufrieden
- Nicht zufrieden
Die große Mehrheit der Seestädter*innen ist mit ihren Wohnungen zufrieden: 85 Prozent bewerten diese positiv.



Kooperative Planung und neue Landmarks
Besonders betont wurde außerdem die Zusammenarbeit und Sorgfalt am Bauplatz – erreicht mithilfe kooperativer Planungsprozesse zwischen Entwickler*innen und Planer*innenteams, der Wien 3420 und ihrem multidisziplinär besetzen Beirat sowie der Stadtverwaltung. Welche Potenziale sollten laut den Befragten in den weiteren Etappen noch mehr in den Fokus rücken?
Das sind einmal weitere Landmarks, wobei es sich dabei nicht zwingend um Gebäude handeln muss. Auch identitätsstiftende Plätze und Ähnliches können Landmarks sein. Dieser Zielformulierung ist die Wien 3420 mit den spektakulären Hochhausensembles an der Waterfront beziehungsweise der großzügigen Seestadtpromenade im Norden zuvorgekommen. Für neue Landmarks ab ca. 2027 ist also gesorgt – weitere werden folgen.
Kleinräumige Nutzungsvielfalt schafft Vitalität. Eine weitere Empfehlung war daher eine noch radikalere Nutzungsmischung. Einerseits bei den Gewerbezonen, deren erste aktuell im Süden ausgebaut wird. Andererseits bei den Stadthäusern, die mit Wohnen, Büros, Bildungs- und Sportstätten, Shops etc. 24/7 belebt sein sollen – de facto bereits heute vielfach spürbar.
Der multidisziplinäre aspern Beirat unterstützt die Wien 3420 bei der zukunftsweisenden städtebaulichen Entwicklung. Hier ist einerseits durch vielseitige Grundlagenarbeit, Standards und Leitfäden ein unglaublich solides Fundament aufgebaut worden. Andererseits besteht die Herausforderung, bei allem Verantwortungsbewusstsein Außergewöhnliches, Mutiges, Visionäres zu fördern. Selbstverständlich sorgt dieser Anspruch für inspirierende, kontroversielle, manchmal durchaus hitzige, aber immer konstruktive Diskussionen. Letztlich ist Stadt denken und bauen eine Gemeinschaftsleitung. Was in aspern Die Seestadt Wiens erdacht und getestet wurde, ist in der Stadtentwicklung heute oft schon Standard.
Andreas Kleboth, Architekt & Gestaltungsbeirat

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Produktive Stadt und Innovation
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