Haben Sie bereits die drei überdimensionalen Nistkästen entlang der Seestadtstraße entdeckt?
Dabei handelt es sich um
das Kunstprojekt "Warten auf Vögel", des Künstlers Josef Bernhardt. Die Nistkästen sollen Vögeln aber nicht wirklich ein Zuhause
bieten - lesen Sie weiter:
Warten auf Vögel
Das Kunstprojekt "Warten auf Vögel" ist seit 2004 bereits an
mehreren Standorten zu betrachten gewesen und nun auch in der Seestadt gelandet. Die Riesen-Nistkästen schweben in für Menschen
unerreichbarer Höhe und erfüllen damit eine Signal-Funktion. Aufgrund ihrer Beschaffenheit und Größe bieten sie kleinen Höhlenbrüter-Vögeln
aber keine attraktive Unterkunft.
In seinen Installationen, Objekten, Video- und Fotoarbeiten thematisiert der Künstler
Josef Bernhardt seit vielen Jahren den Umgang des Menschen mit der Natur. Durch die Überdimensionierung der Nistkästen möchte
er einerseits auf die nach wie vor aktuelle Bedeutung des Tierschutzes und andererseits auf das Verhältnis zwischen hochzivilisierten
Gesellschaften und dem, was diese als „Umwelt“ bezeichnet, aufmerksam machen:
"Ausgehend von 588 kleinen Nistkästen,
die in strenger geometrischer Formation am Karlsplatz in Wien standen, versuche ich nun dieses Mal nicht durch die Anzahl
an Objekten, sondern deren Vergrößerung im Maßstab 1:10 darauf hinzuweisen, dass nicht mehr viel Zeit bleibt den eingeschlagenen
Weg der Naturzerstörung an einer Abzweigung zu verlassen, um eine neue Richtung einzuschlagen, einem neuen Denken und Handeln
Beachtung zu schenken.
Gleichzeitig symbolisieren die übertriebenen Ausmaße der Nistkästen auch ein Entfremdetsein von
der Natur. Die Nistkästen sind quasi nicht von dieser Welt, sie bieten den Vögeln nur schwerlich ein Heim", so der Künstler.
Der Künstler
Josef Bernhardt
1960 in Eisenstadt geboren, lebt und arbeitet in Forchtenstein.
josefbernhardt.com
Informationen über das Vorgängerprojekt finden Sie
hier.