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Neue alte Bäume für die Donaustadt

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Klimafit und heimisch – der stark gefährdete Speierling schlägt in und um aspern Seestadt wieder neue Wurzeln

Pflanzaktion in der Donaustädter Speierlinggasse. v.l.n.r.: Geschwister Silvana und Vladan Kutic, Geschäftsführung von Kutic Forstbetriebe, Wien 3420-Vorstand Gerhard Schuster, Martin Bracher/MA 49, Förster Hans Kiessling (Forum Pflanzenwerkstatt Grafenweiden), Bezirksvorsteher Donaustadt Ernst Nevrivy, Andrea Kodym (Bundesforschungszentrum für Wald), Friedrich Vondruska (Umweltmanagement Wien 3420). Sitzend: Alexander Bruny/MA 49, und die „nächste Generation“ Theo Kutic.
© Jürgen Pricken

Der Speierling zählt zu den seltensten Baumarten in Österreich und ist in der Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft. Mit einer gemeinsamen Pflanzaktion setzten engagierte Waldexpert*innen, die Wien 3420 aspern Development AG, Vertreter der MA 49 und der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy einen ersten Schritt, damit diese früher in Wien sehr beliebte Baumart wieder Wurzeln schlägt.

„Die Donaustadt ist auf ihre Artenvielfalt stolz und denkt in die Zukunft. Deshalb begrüße ich diese Initiative sehr, dank der nun endlich auch wieder die namensgebende Baumart in der Speierlinggasse zu finden ist“, freut sich Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy anlässlich der Pflanzaktion.


Von der Speierlinggasse in die Seestadt


In der Speierlinggasse nahe der Seestadt – direkt an einer im Zuge des Städtebauvorhabens aspern Seestadt angelegten ökologischen Ausgleichsfläche – wurden die ersten sechs Jungbäume gepflanzt. Zur Verfügung gestellt wurden sie vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), Herrn Hans Kiessling, FORUM Pflanzenwerkstatt Grafenweiden, und der Kutic Forstbetriebe GesmbH.

Das ist aber nur der Anfang. Denn in der Seestadt wird auch abseits der Wohn- und Gewerbequartiere in Zukunft verstärkt auf klimaresistente Baumarten gesetzt. So werden in Abstimmung mit der für die Wiener Wälder zuständigen MA 49 entlang der Asperner Terrassen Speierlinge, Elsbeeren und andere selten gewordene Arten ausgepflanzt und damit die Grünachse in Richtung Norden verstärkt.

„Die Seestadt mit ihren grünen Rändern hat heute bereits über 4.000 Bäume vorzuweisen. Die weitere Bepflanzung der Achse in den Norden mit traditionsreichen und resistenten heimischen Arten ist Teil der Strategie, nicht nur unseren Stadtteil, sondern auch die Verbindungen innerhalb der Donaustadt immer schöner und für die Zukunft klimafitter zu machen“, so Wien 3420-Vorstand Gerhard Schuster.

Wie wichtig diese Anstrengungen sind, bestätigt Andrea Kodym: „Die Initiative leistet einen aktiven Beitrag zum Erhalt der ökologisch höchst wertvollen Baumart – eines der seltensten Bäume Österreichs – in Wien und damit zur Erhöhung der Biodiversität in stadtnahen Flächen“, so die Pflanzenbiologin von der Abteilung für ökologische Genetik des Bundesforschungszentrums für Wald.

Seine Begeisterung für diesen besonderen Baum mit wertvollem Holz und delikaten Früchten fasst der Initiator der Pflanzaktion in der Speierlinggasse, Förster Hans Kiessling, wie folgt zusammen: „Der hier praktisch seit jeher heimische Speierling hat beste Chancen, auch unter den zukünftigen klimatischen Bedingungen gut zu gedeihen – und auch von der Bevölkerung wieder entdeckt und geschätzt zu werden. Denn bereits in der Antike wurden sowohl das Holz als auch die Früchte vielseitig verarbeitet.“


BUCHzumBAUM Speierling wird präsentiert


Auch wenn die breite Öffentlichkeit den Speierling heute kaum mehr kennt – die Fachwelt und botanisch Interessierte feiern ihn. Anlässlich der ersten internationalen Speierlingtagung, die vom 28. bis zum 31. August mit einem vielseitigen Programm aufwartet, erscheint ein Buch über den Baum, der nach einer erfolgreichen Vergangenheit hoffentlich eine große Zukunft haben wird.

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