56 Personen haben an der Umfrage zum Thema Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben
in der Seestadt teilgenommen - davon sind 37 ArbeitnehmerInnen und 19 UnternehmerInnen. Eine gute Basis, um weitere Entwicklungsschritte
setzen zu können. In einem weiteren Schritt sollen nun in Form von Interviews und kleinen Gruppenworkshops Details erarbeitet
werden, die spätestens beim Vereinbarkeitsforum im November 2020 dann präsentiert werden. Claudia
Glawischnig vom Stadtteilmanangement Seestadt aspern bedankt sich herzlich für die Mitwirkung und freut sich über Interessierte,
die gerne an den Schwerpunktthemen mitarbeiten möchten. Vereinbarkeit ist
ein Thema
Fast 73% der ArbeitnehmerInnen sind an dem Thema Vereinbarkeit interessiert, genauso wie 42% der
UnternehmerInnen (hier haben vorwiegend EPUs und Unternehmen mit weniger als 10 MitarbeiterInnen teilgenommen). Vor allem
die UnternehmerInnen finden jedoch wenig Zeit, um sich dem Thema zu widmen.
Wie gut gelingt Vereinbarkeit in
der Seestadt?
Wenn man davon ausgeht, dass 100% bedeutet, dass Vereinbarkeit in der Seestadt gänzlich funktioniert,
dann gelingt es in den Augen von...
- ... UnternehmerInnen zu 55%
- ... ArbeitnehmerInnen
zu 71%
Die ArbeitnehmerInnen, die am Fragebogen teilgenommen haben (56% Frauen, 40% Männer und 4% andere),
sind vorwiegend qualifizierte Fachkräfte und hauptsächlich Vollzeit angestellt. Die meisten sind in der Dienstleistungsbranche
(IT, Medien, Gesundheit) tätig und wohnen in der Seestadt, arbeiten aber nicht dort. Der Wunsch nach mehr Arbeitsplätzen vor
Ort geht jedoch nicht primär von den ArbeitnehmerInnen aus, sondern erscheint den UnternehmerInnen wichtig, damit sich mehr
Menschen in der Seestadt ansiedeln.
Spannend ist, dass es für UnternehmerInnen schwerer ist, Vereinbarkeit
von Familie, Beruf und Privatleben gut umzusetzen, als für ArbeitnehmerInnen. Dies ist jedoch vor allem auf die kleine Struktur
der Unternehmen in der Seestadt zurückzuführen (-> wenig Zeitressourcen, da es kaum oder keinen Ersatz für die Arbeitsleistung
gibt).
In welchen Bereichen wird Verbesserungspotenzial vorgeschlagen bzw.
welche Maßnahmen wären wünschenswert?
Bei den ArbeitnehmerInnen sind folgende Punkt wichtig, damit Vereinbarkeit
gut erfüllt werden kann:
- Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit für Homeoffice und
attraktive Arbeitszeiten werden als enorm wichtig erachtet.
- Aber auch die Nahversorgung ist ein wichtiger Punkt, ebenso
wie die Mobilität.
- Das immer wiederkehrende Thema der Kinderbetreuungsmöglichkeiten liegt mit einem Wert von ca. 34,48%
im Mittelfeld der Ergebnisse.
- Die Frage nach Angeboten, die eine bessere Vereinbarkeit erzielen würden, beantworten
die ArbeitnehmerInnen auch damit, dass flexible Arbeitszeitmodelle sowie Homeoffice in den Unternehmen benötigt, um die Vereinbarkeit
zu verbessern.
- Weitere Aspekte sind: ausreichend Freizeit- und Sportangebote in der Seestadt (für alle), mehr Angebote
zur Nahversorgung sowie verbesserte Mobilität.
Damit kann festgehalten werden, dass die Unternehmen gefordert
sind, flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten. Die Seestadt sollte die Themen Nahversorgung und Mobilität noch stärker in den
Fokus rücken, um als attraktiver Standort, in dem Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben gelingen, wahrgenommen
zu werden.
Aufgrund der Struktur der Unternehmen in der Seestadt (viele EPUs und kleine Unternehmen)
ergaben sich in Bezug auf die Frage, welche Punkte für zukünftige ArbeitnehmerInnen aus Sicht der Unternehmen wichtig wären,
um den Standort aspern Seestadt attraktiver zu machen (immer im Hinblick auch auf eine verbesserte Vereinbarkeit)
folgende Aussagen:
- Es sind mehr Unternehmen in der Seestadt erforderlich, um die
Seestadt attraktiver zu machen.
- Es braucht mehr Freizeitangebote für alle.
- Die Unternehmen sehen aber auch,
dass mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie flexiblere Modelle zur Kinderbetreuung motwendig wären.
Auf
die Frage, welche Angebote die Unternehmen benötigen würden, wurde wie folgt geantwortet: 67% würden spezielle Angebote für
EPUs bzw. 33% auch für UnternehmerInnen selbst als wichtig erachten. Weitere 33% finden flexiblere Kinderbetreuungsmodelle
wichtig, um Vereinbarkeit gut leben zu können. Alle anderen Aspekte liegen im Mittelfeld.
Und jetzt?
Die
Schwerpunktthemen der nächsten Zeit sind somit gesetzt und werden mit den einzelnen Zielgruppen nochmals im Detail durchbesprochen.
Die Weiterentwicklung der Themen erfolgt in den kommenden Monaten. Alle, die Interesse haben mitzugestalten sind herzlich
eingeladen an Kleingruppenworkshops (3-4 Personen) oder strukturierten Interviews teilzunehmen. Bitte gerne melden –
wir
achten auf Ihre Zeitressourcen und ermöglichen auch digitale Formate.
Wir bleiben dran, denn:
Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben ist ein Erfolgsfaktor für das Modell des modernen Stadtteils, wie es die
Seestadt ist.