Umfrage Ergebnisse: Wie vereinbar sind Familie, Beruf und Privatleben in der Seestadt?

Kategorien: Arbeit + Bildung, Business + Netzwerk
Postet am: 01.07.2020
von Stadtteilmanagement Seestadt aspern
56 Personen haben an der Umfrage zum Thema Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben in der Seestadt teilgenommen - davon sind 37 ArbeitnehmerInnen und 19 UnternehmerInnen. Eine gute Basis, um weitere Entwicklungsschritte setzen zu können. In einem weiteren Schritt sollen nun in Form von Interviews und kleinen Gruppenworkshops Details erarbeitet werden, die spätestens beim Vereinbarkeitsforum im November 2020 dann präsentiert werden. Claudia Glawischnig vom Stadtteilmanangement Seestadt aspern bedankt sich herzlich für die Mitwirkung und freut sich über Interessierte, die gerne an den Schwerpunktthemen mitarbeiten möchten.

Vereinbarkeit ist ein Thema

Fast 73% der ArbeitnehmerInnen sind an dem Thema Vereinbarkeit interessiert, genauso wie 42% der UnternehmerInnen (hier haben vorwiegend EPUs und Unternehmen mit weniger als 10 MitarbeiterInnen teilgenommen). Vor allem die UnternehmerInnen finden jedoch wenig Zeit, um sich dem Thema zu widmen. 

Wie gut gelingt Vereinbarkeit in der Seestadt?

Wenn man davon ausgeht, dass 100% bedeutet, dass Vereinbarkeit in der Seestadt gänzlich funktioniert, dann gelingt es in den Augen von...
  • ... UnternehmerInnen zu 55%
  • ... ArbeitnehmerInnen zu 71%

Die ArbeitnehmerInnen, die am Fragebogen teilgenommen haben (56% Frauen, 40% Männer und 4% andere), sind vorwiegend qualifizierte Fachkräfte und hauptsächlich Vollzeit angestellt. Die meisten sind in der Dienstleistungsbranche (IT, Medien, Gesundheit) tätig und wohnen in der Seestadt, arbeiten aber nicht dort. Der Wunsch nach mehr Arbeitsplätzen vor Ort geht jedoch nicht primär von den ArbeitnehmerInnen aus, sondern erscheint den UnternehmerInnen wichtig, damit sich mehr Menschen in der Seestadt ansiedeln. 
 
Spannend ist, dass es für UnternehmerInnen schwerer ist, Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben gut umzusetzen, als für ArbeitnehmerInnen. Dies ist jedoch vor allem auf die kleine Struktur der Unternehmen in der Seestadt zurückzuführen (-> wenig Zeitressourcen, da es kaum oder keinen Ersatz für die Arbeitsleistung gibt). 

In welchen Bereichen wird Verbesserungspotenzial vorgeschlagen bzw. welche Maßnahmen wären wünschenswert?

Bei den ArbeitnehmerInnen sind folgende Punkt wichtig, damit Vereinbarkeit gut erfüllt werden kann:
  • Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit für Homeoffice und attraktive Arbeitszeiten werden als enorm wichtig erachtet.
  • Aber auch die Nahversorgung ist ein wichtiger Punkt, ebenso wie die Mobilität.
  • Das immer wiederkehrende Thema der Kinderbetreuungsmöglichkeiten liegt mit einem Wert von ca. 34,48% im Mittelfeld der Ergebnisse.
  • Die Frage nach Angeboten, die eine bessere Vereinbarkeit erzielen würden, beantworten die ArbeitnehmerInnen auch damit, dass flexible Arbeitszeitmodelle sowie Homeoffice in den Unternehmen benötigt, um die Vereinbarkeit zu verbessern.
  • Weitere Aspekte sind: ausreichend Freizeit- und Sportangebote in der Seestadt (für alle), mehr Angebote zur Nahversorgung sowie verbesserte Mobilität.

Damit kann festgehalten werden, dass die Unternehmen gefordert sind, flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten. Die Seestadt sollte die Themen Nahversorgung und Mobilität noch stärker in den Fokus rücken, um als attraktiver Standort, in dem Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben gelingen, wahrgenommen zu werden. 
 
Aufgrund der Struktur der Unternehmen in der Seestadt (viele EPUs und kleine Unternehmen) ergaben sich in Bezug auf die Frage, welche Punkte für zukünftige ArbeitnehmerInnen aus Sicht der Unternehmen wichtig wären, um den Standort aspern Seestadt attraktiver zu machen (immer im Hinblick auch auf eine verbesserte Vereinbarkeit) folgende Aussagen:
  • Es sind mehr Unternehmen in der Seestadt erforderlich, um die Seestadt attraktiver zu machen.
  • Es braucht mehr Freizeitangebote für alle.
  • Die Unternehmen sehen aber auch, dass mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie flexiblere Modelle zur Kinderbetreuung motwendig wären.
     
Auf die Frage, welche Angebote die Unternehmen benötigen würden, wurde wie folgt geantwortet: 67% würden spezielle Angebote für EPUs bzw. 33% auch für UnternehmerInnen selbst als wichtig erachten. Weitere 33% finden flexiblere Kinderbetreuungsmodelle wichtig, um Vereinbarkeit gut leben zu können. Alle anderen Aspekte liegen im Mittelfeld. 

Und jetzt?

Die Schwerpunktthemen der nächsten Zeit sind somit gesetzt und werden mit den einzelnen Zielgruppen nochmals im Detail durchbesprochen. Die Weiterentwicklung der Themen erfolgt in den kommenden Monaten. Alle, die Interesse haben mitzugestalten sind herzlich eingeladen an Kleingruppenworkshops (3-4 Personen) oder strukturierten Interviews teilzunehmen. Bitte gerne melden – wir achten auf Ihre Zeitressourcen und ermöglichen auch digitale Formate
 
Wir bleiben dran, denn: Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Privatleben ist ein Erfolgsfaktor für das Modell des modernen Stadtteils, wie es die Seestadt ist. 
 
 
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