Die Freude ist groß: Für die erste inklusive Wohngemeinschaft für Menschen mit und ohne Behinderung
in Wien wurden der Fonds Soziales Wien und der Verein Integration Wien mit dem Österreichischen Inklusionspreis 2018 ausgezeichnet. Der
Preis wurde von der Lebenshilfe in Kooperation mit den Österreichischen Lotterien heuer bereits zum dritten Mal verliehen.
„Lebe Bunt!“- WG als Vorzeigeprojekt
Die WG
„Lebe Bunt!“ zeigt vor, wie Menschen mit und ohne Behinderungen als gleichberechtigte Mitbewohnerinnen und Mitbewohner
auf Augenhöhe zusammenleben.
Die Wohngemeinschaft „Lebe Bunt!“ wird vom Verein Integration Wien betrieben und vom
Fonds Soziales Wien (FSW) gefördert. Acht Frauen und Männer wohnen seit April 2018 zusammen in aspern Seestadt.
Sechs von ihnen haben vor, dauerhaft in der inklusiven Wohnung zu leben, zwei von ihnen probieren das „Probewohnen“ für maximal
ein halbes Jahr aus. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer. Wie in jeder WG wird der gemeinsame Haushalt
aufgeteilt. Den Wohn-Alltag betreffende Aufgaben, die Menschen mit Behinderungen nicht erbringen können, werden durch
punktuelle Unterstützung von außen erledigt.
Die Idee für diese inklusive Wohngemeinschaft
stammt aus den „Wiener Wegen zur Inklusion“ – einem
partizipativ geführten Projekt, das im Sommer 2017 abgeschlossen wurde. Dabei brachten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit
und ohne Behinderung konkrete Ideen und Vorschläge für neue soziale Dienstleistungen ein.
aspern Seestadt als perfekte Wohnumgebung
Dass sich die inklusive Wohngemeinschaft „Lebe Bunt!“ in einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas – nämlich
in der Seestadt befindet, hat viele Vorteile: Eine gute Verkehrsanbindung sowie die barrierefreie Planung von allen
Gebäuden und öffentlichen Räumen, ermöglicht den BewohnerInnen größtmögliche Autonomie. Zudem laden zahlreiche Initiativen,
wie das unabhängige Seestadt Radio, der Gemeinschaftsgarten oder eine Foodcoop zum Mitmachen ein.
Ziele der "Lebe Bunt!"-WG
- Begegnungsräume zu schaffen.
- Barrierefreiheit
in den (Wohn-)Räumen und Köpfen zu fördern.
- Menschen mit erhöhtem bzw. hohem Unterstützungsbedarf
das Zusammenleben in einer inklusiven Umgebung zu ermöglichen.
- Menschen überhaupt auf
die Idee zu bringen und Mut zu machen, das Zusammenleben mit unterschiedlichen Menschen auszuprobieren.
- Bei der Frage „Wie will ich eigentlich wohnen?“ zu unterstützen, indem die Möglichkeit des befristeten Probewohnens
in der Wohngemeinschaft genutzt wird.
- Die Idee des inklusiven Zusammenwohnens und -lebens
durch die „erfahrenen“ Mitbewohner*innen weiter hinaus zu tragen.
- Bei der Gründung weiterer
inklusiver Wohngemeinschaften zu unterstützen.