Warten auf Vögel VII/2: Diese Nistkästen regen zum Nachdenken an

11
Dez

Kunst mit einer Umweltbotschaft in aspern Seestadt

Drei überdimensionale Nistkästen aus Holz, die vor rund einem Jahr plötzlich entlang der Seestadtstraße standen, beschäftigten über die vergangenen Monate viele. Haben sie denn eine besondere Funktion, war die oft gestellte Frage. Die Antwort: Sie haben eine Botschaft und sind das Werk des Künstlers Josef Bernhardt, dessen Langzeitprojekt „Warten auf Vögel“, begonnen im Jahr 2003, schon an mehreren Plätzen in Wien mit Nistkästen in unterschiedlichen Formaten für Aufsehen gesorgt und zum Nachdenken angeregt hat.

„Die Lebensräume von Vögeln schwinden dramatisch. Umweltverschmutzung und vor allem die intensive Landwirtschaft und der Klimawandel tragen weiter dazu bei, dass Vogelpopulationen immer kleiner werden und das Artensterben ein dramatisches Ausmaß erreicht hat – mit unabsehbaren Folgen. Die Nistkästen ‚Warten auf Vögel‘ – aber sie bleiben leer und erzählen damit vom weltweiten Kampf der Spezies ums Überleben“, erklärt Josef Bernhardt sein Werk.
 
Die drei riesigen Nistkästen werden in aspern Die Seestadt Wiens bleiben. Im Rahmen einer Einweihungsfeier unter der Schirmherrschaft des Wiener Landtagspräsidenten Ernst Woller wurde eine Infotafel enthüllt, die Interessierten ab sofort die Hintergründe des Kunstwerks erklärt.

„Ich freue mich, dass in der Seestadt – einem der ambitioniertesten und nachhaltigsten Stadtentwicklungsgebiete Europas – ein idealer Ort für dieses wichtige Projekt gefunden wurde“, so Ernst Woller. „Artenschutz ist der Stadt Wien ein großes Anliegen. Dazu gehört einerseits der sorgsame Umgang mit Grünräumen, die in Wien rund 50 Prozent der Fläche einnehmen. Andererseits ist Bewusstseinsbildung, sowohl für Kultur als auch für Naturerhaltung, immens wichtig. Deshalb danke ich Josef Bernhardt für sein künstlerisches Engagement. Kunst im öffentlichen Raum ist ein wichtiger Aspekt, die Seestadt zum internationalen Musterbeispiel einer Smart City zu machen.“
 

aspern Seestadt: Nachhaltigkeit + Kunstsinn


Gerhard Schuster, Vorstandssprecher der Wien 3420 aspern Development AG, spannte den Bogen von der nachhaltigen Seestadt mit 50 Prozent Freiflächenanteil und vielen smarten ökologischen Strategien zum Ort für Kunst und Kultur. „Warten auf Vögel, das als Zwischennutzungsprojekt mit Umweltschutzfokus begann, ist nun Teil unseres permanenten künstlerischen Stadtkatalogs geworden. Wir freuen uns, wenn das Werk ebenso zur Identifikation mit unserem wachsenden und sich ständig verändernden Stadtteil wie zur Auseinandersetzung mit wichtigen gesellschaftlichen Themen beiträgt.“
 
Weitere Zwischennutzungsprojekte der Seestadt sind etwa das FLEDERHAUS der Architekten heri&salli, das heute direkt am See als temporär inszenierter Landmark dient, die notgalerie des Künstlers Reinhold Zisser an der U2-Station Aspern Nord mit ihrem spannenden Programm rund um die Werke junger Künstler oder Gilbert Bretterbauers Ornamentale Baumallee im Seepark – beides KÖR-Projekte.
 
„Im Namen der Wien 3420 aspern Development AG möchte ich mich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, den Kunst- und Kulturschaffenden und dem engagierten KÖR-Team, das Kunst im öffentlichen Raum Wien fördert, dafür bedanken, dass die Seestadt heute über vielfältige künstlerische Highlights verfügt“, so Gerhard Schuster.
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