Mehr als die Hälfte der Menschen leben heute in Städten. Auch Wien wächst stetig und wird im nächsten Jahrzehnt die Zwei-Millionen-Einwohner-Marke
überschreiten. Durch den Zuzug in Städte steigt der Bedarf an Wohnungen, Arbeits- und Betreuungsplätzen, Grün- und Freiräumen
sowie an zeitgemäßen städtischen Energie- und Verkehrsformen. Der urbane Raum steht also vor großen Herausforderungen, die
zugleich Chancen sind, wie Städte entscheidende Impulse für mehr Nachhaltigkeit setzen können.
Nachhaltige Ideen für Städte
Genau dieser Thematik widmet sich die URBAN FUTURE Global Conference (UFGC), die von 28. Februar bis 2. März in Wien stattfindet.
Im Messe Wien Exhibition & Congress Center treffen sich Querdenker, mutige und engagierte „CityChanger“, die nachhaltige Projekte
initiieren und umsetzen, um ihre Erfahrungen zu teilen. Der inhaltliche Fokus bei Europas größtem Event für nachhaltige Städte,
das 2018 erstmals in Wien stattfindet, liegt dabei auf Themen, die folgende vier Kernbereiche miteinander verknüpfen: Mobilität,
Stadtplanung, Kommunikation & Leadership und Ressourcenschonung. „Das sind alles Punkte, die seit dem Beginn der Planung der Seestadt hohe Priorität haben. Deshalb ist es mir eine große Freude,
dass wir gemeinsam mit der Aspern Smart City Research (ASCR) und SES Spar European Shopping Centers als Partner bei der Urban
Future Konferenz dabei sind“, so Gerhard Schuster, Vorstand der Seestädter Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 aspern Development
AG. Vertreter von ASCR, SES und der Wien 3420 werden jeweils einen Diskutanten in einem Panel der Konferenz stellen. Auf der
URBAN FUTURE EXPO betreiben die Partner einen Gemeinschaftsstand. Neben zwei Tagen intensivem Konferenzprogramm erwarten die
TeilnehmerInnen der UFGC rund 30 Field Trips. Drei solche Field Trips führen am 2. März in die Seestadt, wo Interessierte
vor Ort mehr über die Seestadt, die Arbeit der ASCR und Österreichs erste gemanagte Einkaufsstraße erfahren.
Seestadt als „Urban Lab“
„Die Seestadt ist nicht nur ein Platz zum Wohnen und Arbeiten, sondern auch ein Ort, der offen ist für innovative Ideen und
Konzepte – die es braucht, um das Zusammenleben der Menschen im urbanen Raum zu verbessern und gleichzeitig ihren ökologischen
Fußabdruck zu verkleinern“, ist Schuster überzeugt. Innovationen in den Bereichen Mobilität und Energie sowie Digitalisierung,
Soziales und Wohnbau, die in der Seestadt erprobt werden, sollen später auch in weiteren Stadtteilen Wiens oder andernorts
angewandt werden können. Die Seestadt fungiert somit als „Urban Lab“ der Smart City Wien und somit als Testfeld für Stadtplanung
und -entwicklung.
Vernetzte Energieforschung
Ein Paradebeispiel für Innovation in der Seestadt ist die Aspern Smart City Research (ASCR). Seit 2013 forscht die ASCR im
neuen Stadtteil zum Thema Energieeffizienz. Mit Forschungsarbeit in den Bereichen Smart Building, Smart Grid, Smart User und
Smart ICT sollen die urbane Energieerzeugung und der Verbrauch optimiert und so der CO2-Ausstoß verringert werden. Anhand realer Daten aus der Seestadt werden alle Komponenten des Energiesystems erforscht. „Unsere
Erkenntnisse werden in Zukunft auch auf ganze Städte anwendbar sein und zu einem effizienteren, ressourcenschonenderen Energiesystem
beitragen“, ist sich Robert Grüneis, Geschäftsführer der ASCR, sicher.
Erste gemanagte Einkaufsstraße
In Sachen Nahversorgung geht man in der Seestadt ganz neue Wege: „In der Maria-Tusch-Straße liegt der erste Abschnitt von
Österreichs erster gemanagter Einkaufsstraße – sie funktioniert ähnlich wie ein Shopping-Center, nur dass alle Geschäfte und
Lokale in den Erdgeschoßzonen der Wohngebäude untergebracht sind. Das Angebot wird der Nachfrage angepasst und so wird sichergestellt,
dass die Menschen alles für ihren täglichen Bedarf finden“, erklärt Marcus Wild, CEO der SES Spar European Shopping Centers,
das Konzept. „Die gemanagte Einkaufsstraße ist einzigartig in Österreich. Das ist ein Blick in die Zukunft. Eine wegweisende
Lösung für lebendige Stadtquartiere und das Schaffen von ‚Grätzl‘-Identität“, ist Wild überzeugt.
Vielfalt und Partizipation
Die Smart City Wien steht für Vielfalt, Inklusion und Kooperation. „Eine Stadt muss in ihrer Gesamtheit und Vielfältigkeit
funktionieren. Mit dem Masterplan für aspern Seestadt verfolgen wir einen integrierten Ansatz und bekennen uns zu einer städtischen,
durchmischten Bebauung“, so Wien 3420 Vorstand Schuster. Die Seestadt bietet Platz für unterschiedlichste Menschen und Organisationen,
die ihren Stadtteil aktiv mitgestalten können. Im Wohnbau etwa wird das Konzept „Vielfalt“ erlebbar: Neben leistbaren Miet-
und Eigentumsappartements bieten vor allem selbstorganisierte Baugruppen Raum für persönliche Entfaltung. Um das soziale Miteinander kümmert sich das Stadtteilmanagement. Es unterstützt alle, die sich aktiv in die Gestaltung des
Stadtteils einbringen wollen.
Broschüre ‚Wie geht Smart City Wien? aspern Seestadt gibt erste Antworten‘
Gemeinsam mit der Stadt Wien, MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung hat die Wien 3420 aspern Development AG 2018 eine
Broschüre zum „Urban Lab Seestadt“ erstellt.